Geschüttelt und gerührt
Leerstellen
Den Lehrplan ziert nur noch schwüler Schund –
so leicht erklärt sich der Schülerschwund.
Erfahrungswerte
Der Arzt, bedacht auf des Kindes Wohl,
Erkennt als die Ursach‘ des Darmwindes: Kohl !
Der Romantiker
Ich pack meinen Zossen am Zaum und reit’
Mit ihm davon durch Raum und Zeit.
Unter Göttern
Man hört im Olymp die Hebe nölen:
»Ich hab’ es mit den Nebenhöhlen!«
Frivole Provinz
Chantal hat einige Büstenheben
Die lassen ganz Neheim-Hüsten beben.

Im Schlafzimmer
Es heißt, daß unter der Steppdecke
bei uns gar mancher Depp stecke.
Aus der Renaissance
Der Lautenist sieht’s mit Vorbehalt
Wenn Ihr ihm in die Theorbe fallt!
Der Überlebenstrainer
Die Wildnis sei kein Zuckerschlecken –
Im ärgsten Falle schluck‘ er Zecken.
Für alte 68-er
Eh’r schriebe ich noch ein Manifest,
als daß ich meine Fanny mäst‘ !
Minnesang II
Du weißt nicht, wie ich litt, Maid?
Ach, zeig ein wenig Mitleid!
Hausmittel
Ich setze mich in die Badewanne,
auf daß ich den Schmerz in der Wade banne.

Bohrendes Elend
Wenn richtig schmerzt der Backenzahn,
läufst du auf einer Zackenbahn.

Der Naturfreund
Wie schön, daß unter der Tannen Krone
ich bei vollen Kannen throne!

Aus der Redoute
Mit dir kommt’s bei der Annenpolka
zu ständig neuen Pannen, Olga.
Pelzdieb zum Gaunerliebchen
Hier schau, die schöne Nerzstola,
Die wärmt dir deinen Sterz, Nola.
Highlander
Man sieht den Kilt der Gälen wehen,
Wenn sie den Häuptling wählen gehen.
Der Finanzbeamte
Ich stunde heuer
Die Hundesteuer
Mutter auf Juist
Du kannst dich nicht mehr bewegen, Kind?
Das liegt bestimmt nur am Gegenwind.

Tonkunst III
Kommt Bruder Karl nach Wasserbillig,
Singt stets ihm Chore Basse er willig.

Verspieltes Mittelalter
Der Henker schwingt fröhlich sein Fallbeil
Und bietet den Kopf dann als Ball feil.
Der Augenzeuge
Das Mädchen in dem Maxi dort
beging grad einen Taximord …!
Kurzroman
»Hört den Heidenlärm an!« höhnt’s:
Der Wehrwolf beißt da Hermann Löns.
Tonkunst I
Rachmaninoff erklärte vollmundig:
»Ich finde nun mal Moll pfundig!«
Auf der Alm
Reich ma amoi des Brot, Senn –
Vom Enzian hab ich Sodbrenn’n,
Verziehung
»Sechs Richt’je!« jauchzt die Lottofee:
»Macht’s gut, ich bin jetzt fott, olé!«
Hessische Gastronomie
Entnervt fragt den Kellner der Tempelbauer
Wie lang das wohl noch mit dem Bembel dauer …

Der Philosoph
Beim Ausritt im Sturme hob’ en Schauer
vom Zossen Herrn Arthur Schopenhauer.
Eheszene
Prahl‘ nicht mit deiner Locken Segen –
du solltest lieber Socken legen.
Tonkunst II
Nicht jeder hat bei Richard Strauss
auf Anhieb die richtige Strichart raus.

Minnesang I
Ich singe vor meiner Schönen Tür,
auf daß ich die Lust ihr mit Tönen schür’.
