Irrtümer? Ausgeschlossen

Vor einiger Zeit rief mich ein Herr an, der sich offenbar für meine Ratschläge und Überlegungen interessierte. Denn er fragte mich: ob ich nicht Lust hätte, in seinem Verlag etwas herauszubringen, das die Parkettsicherheit der Leute erhöhte. Ich schiene ihm dafür genau der Richtige, weil ich eine so direkte und einprägsame Art hätte …

Lob macht mich allerdings argwöhnisch. Ich wollte schon rutschfeste Gummisohlen empfehlen (und mich aus der Affaire ziehen), als mir aufging, daß ich anscheinend mit dem Chefredakteur eines Magazins für angehende Karrieristen sprach – worin also das leere, zahnweiße Lächeln sachdienliche Hinweise zu eleganter Hohlheit findet: »Wie unterscheide ich einen Rembrandt von einem Weinbrand?« und »Was tun, wenn ich mich an einem Tisch- oder Holbein gestoßen habe?« oder »Warum gehört die Eroica nicht ins Rotlichtmilieu?«

Wer das weiß, soll sich angeblich auch dann nicht blamieren, wenn er einem Experten begegnet. Da kann ich allerdings helfen. Und weil ich sowieso gerade dabei war, eine Liste populärer Mißverständnisse (LPM) zusammenzustellen, habe ich verabredet, daß ich das alles erst einmal bei meinen Sinnsprüchen und Sentenzen unterbringe. Danach könnte man über die Veröffentlichung in dem Hochglanzblatt nachdenken (mit Selbsttest zum Ankreuzen und Auswerten) – und am Ende sogar ein Buch draus machen. Wichtig ist doch, daß man überhaupt anfängt.