Leichter Leben mit TED

Gerade sollte ich wieder mit unserm Freund TED abstimmen. Diesesmal: Wer wird deutscher Meister? Na, habe ich also, und was ist? Genau der andere …

Also, man muß das anders machen, habe ich den Leuten geschrieben, die dafür zuständig sind. Abstimmen lassen, aber dann muß auch gut sein. Nicht hinterher noch das Spiel spielen oder – Wer gewinnt in Monaco? – die Fahrer auch noch über die Piste jagen. TED sagt: Vettel vor Hamilton vor Button vor Rosberg, aus! Kein Sprit, keine vor dem Fernseher verplemperte Zeit, keine »Hochrechnungen«, keine sinnlose Belastung der Umwelt. Selbst die Piloten können was sinnvolles tun – bis zum Ergebnis mit den Kollegen ‘ne Runde Skat spielen, den Garten pflegen, ‘n schönen Film ansehen …

TED macht’s möglich und sollte es auch. Soll sich Blum von Blümchen [Namen von der Redaktion geändert] trennen? – Ist XY schuld an der Vertrauenskrise? – Soll es Pausenbrote für alle geben? Stellen Sie sich bloß mal vor, wie einfach das Leben würde? Keine Anwaltskosten, keine langen Debatten, Ruhe in den eigenen vier Wänden, in der Öffentlichkeit bis hin zu unseren Regierungen.

Brauchen wir ein neues Gesetz gegen Beamtenschlaf? – Keine leeren Reden mehr, kein Gezerre um Mehrheiten, sogenannte Gewissensentscheidungen, Bundesratspoker. Alles weg. Was einmal entschieden ist, ist entschieden. Weshalb dann auch ständig wechselnde Mehrheiten her müssen: Wozu sonst hätten wir wohl unsere wöchentlichen, wenn nicht täglichen Politbarometer? Wenn die Stimmung gegen die aktuelle Koalition ist, gleich den Bundes- oder Landtag umbesetzen! Führung austauschen. Bis nächste Woche: Dann endlich käme wieder Stimmung auf, dann wäre das, was man lächerlicherweise Politikverdrossenheit nennt, wie weggeblasen. Und»die da oben« müßten sich wirklich mal anstrengen, weil sie in ein paar Tagen ja wieder auf ihrem vorigen Posten sein könnten. Keine unsinnigen, sinnlos teuren Reisen in Dienstflugzeugen, keine Riesenkonferenzen um das Verbot von Glühbirnen oder Schuko-Steckern, sondern ran an den Speck, Ärmel hoch, TED steht mit seiner Peitsche hinter euch, ihr Vertreter …

Das wäre eine Freude! Ganz abgesehen davon, daß die Sender ungeheuer an den Anrufen verdienen würden: Je nachdem, wie wichtig eine Angelegenheit ist, desto teurer. Also sagen wir: 20 Pfennig für Politisches, 50 Pfennig bei Promi-Problemen, eine Mark bei nationalen und Zweimarkfünfzig bei internationalen Sportereignissen. Achso, ja, natürlich: Soll die Mark wieder eingeführt werden? müßte man vorher noch abfragen (ausnahmsweise mal gratis vielleicht, weil’s ja ums Geld geht). Die Antwort kenn’ ich …

Stolz habe ich meine Idee rausgeschickt. In die Hauptstädte, an alle Sender, Zeitungen und so weiter. Aber glauben Sie, es hätte mir jemand geantwortet? Nicht einer. Pah!